Ich fotografiere seit 1997 und seit damals habe ich schon immer vorgehabt, die selbst belichteten Schwarzweiß-Filme auch selbst zu entwickeln. Für eine komplette Dunkelkammer, um auch die Papierabzüge selbst zu entwickeln, reicht der Platz leider nicht, aber endlich habe ich es geschafft, meinen ersten Film zu entwickeln.
Die Aufnahmen in diesem Eintrag sind mit einer Canon EOS 50E mit 35mm f/2 auf Kodak Tri-X 400 entstanden und wurden in Adox Rodinal entwickelt. Wer es noch genauer wissen möchte, kann gern nachfragen… 🙂
Der 400er Film ist relativ lichtempfindlich und erlaubt Freihandaufnahmen auch noch bei schlechteren Lichtbedingungen. Die Empfindlichkeit wird aber mit einem recht deutlichen Korn erkauft.
Das Entwickeln selbst hat mir unglaublich Spaß gemacht. Natürlich kann ich nach diesem ersten Versuch längst noch nicht behaupten, dass ich nun alle Parameter in eigener Hand und damit selbst den optimalen Einfluss auf die Entwicklung meines selbst belichteten Films habe. Hier ging es doch eher erst einmal darum, überhaupt etwas auf dem Film zu sehen. Angesichts dieser niedrigen Erwartungen bin ich vom Ergebnis mehr als begeistert.
Das überlegtere Fotografieren mit dem analogen Film, das „handwerkliche“ an der sehr manuellen Tätigkeit des Entwickelns, die Zeit, die man dabei investiert und die Überlegungen, die man beim Befolgen und interpretieren der „Rezepte“ anstellt, tragen zu einer Entschleunigung bei der Erzeugung fotografischer Ergebnisse bei, wie ich sie von der digitalen Fotografie nicht kenne. Belohnt wird man mit einem magischen „Moment der Wahrheit“, wenn der fertig entwickelte Film aus der Entwicklerdose genommen und zum Trocknen aufgehängt wird. Hier kann man dann zum ersten Mal erkennen, ob sich die Mühe gelohnt hat, ob auf dem Film tatsächlich Fotografien erschienen sind.
Auf jeden Fall wird dies nicht der letzte Film gewesen sein, den ich selbst entwickelt habe…