Es muss nicht immer neu sein. Alte Objektive aus der analogen Zeit üben auch heute noch Ihren Reiz aus und beweisen immer noch, dass man mit ihnen gute Fotos machen kann. An der analogen Kamera, um einen Film zu belichten, aber auch adaptiert an der Digitalen.
Spiegellose Systemkameras sind für den Einsatz alter Objektive mit manuellem Fokus besonders gut geeignet, bringen sie doch meist Fokussierhilfen wie focus peaking oder eine Fokus-Lupe mit.
An der digitalen Spiegelreflexkamera gestaltet sich das ein wenig schwieriger, weil die Sucher moderner Kameras einfach nicht mehr für das manuelle Fokussieren ausgelegt sind. Gab es bei den alten analogen Spiegelreflexkameras noch einen Schnittbildindikator oder einen Microprismenring, so haben die meisten DSLRs so etwas nicht anzubieten.
Für die Canon 7D Mark II gibt es immerhin eine alternative Mattscheibe (EH-S), die etwas stärker aufgeraut ist und daher die Einschätzung der Schärfeebene ein wenig erleichtert. Dies wird jedoch mit einem dunkleren Sucherbild erkauft, weshalb die Mattscheibe nur bei Einsatz lichtstarker Objektive sinnvoll ist.
Heute bin ich mit dem alten Pentacon 50mm f/1.8 meines Vaters in den Harburger Hafen gezogen und habe unglaublich viel Spaß beim manuellen Scharfstellen gehabt. Dadurch bekommt die Arbeit mit der Kamera einen ganz anderen Charakter. Das Spiel mit Blende, Schärfentiefe und Bildausschnitt kann viel bewusster geschehen.
Ich finde, dass das Pentacon eine ganz besondere Bildanmutung hervorzaubert, die sich von den modernen Objektiven unterscheidet. Aber vielleicht ist diese Wahrnehmung auch nur meiner Begeisterung für das Fotografiererlebnis entsprungen….